Donnerstag, 29. Juli 2010

verunsichert

Gestern habe ich mich mal wieder voyeuristisch betätigt und bei unseren künftigen Nachbarn in die Küchenfenster geluschert. Lustigerweise haben alle mehr oder weniger dieselbe Frontfarbe (weiß bis hellcreme) und Griffe gewählt. Fast alle haben eine Kochinsel, allerdings nicht wie ich mit Herd, sondern mit einem Spülbecken. Und alle, ausnahmslos alle haben sich für eine schwarze Granitplatte entschieden. Unsere Küche ist bereits bestellt (in Deutschland, hier war es doch ein wenig teurer) und beim Natursteinhändler hatte ich mich eigentlich für Shiva Gold oder Ivory Brown entschieden. Jetzt bin ich aber doch ziemlich verunsichert und habe "Angst", daß ich mich in ein paar Jahren an der von mir gewählten Platte sattgesehen habe. Noch ist nichts bestellt, ich könnte also noch... Hmmm, schwierig, schwierig. So eine Granitplatte wechselt man ja nicht mehr aus, die ist für's Leben wie uns ein Küchenfachhändler erklärte. Sollte man nämlich irgendwann das Zeitliche segnen, wird das gute Stück einfach zum Grabstein umfunktioniert.

Mittwoch, 28. Juli 2010

3+1

Wenn ich gefragt werde, wieviele Kinder wir haben, dann antworte ich immer: Drei und einen Bonus :-)! Unser jüngster Spross verdient diese Bezeichnung tatsächlich: ein Sonnenschein, den man meistens einfach nur füttern und wickeln muß und der ansonsten recht pflegeleicht und zufrieden ist, das Einfachste meiner vier Kinder.

PS: Suki habe ich gestern ins Tragetuch gesteckt. Geschrien und genörgelt hat sie natürlich trotzdem, aber ich hatte zumindest die Hände frei, um ihren Bruder zu füttern und einiges im Haushalt zu erledigen. Zwei Wochen durchhalten heißt es jetzt, dann lädt die weltbeste Schwägerin Aliya bei meiner Mutter ab und kommt zu uns.

Dienstag, 27. Juli 2010

Ferbern "in het nederlands"

Kurz nach der Geburt war - wie es in Holland üblich ist - eine Art Krankenschwester/Sozialarbeiterin bei mir. Sie nimmt sämtliche Daten auf (wie verlief die Geburt, wieviel trinken sie, wie ist der Stuhlgang, wie schlafen sie etc.) und gibt u.a. auch Ratschläge. Einer davon bezog sich auf das Schlafverhalten. Ich solle die Babys nach dem Fläschchen, Windelwechsel und Spielen wach in ihr Bett legen und das Zimmer verlassen. Sollten sie schreien im Fünfminutentakt ins Zimmer gehen und sie im Bett beruhigen. Nach jeweils 15 Minuten das schreiende Baby aus dem Bettchen heben und auf dem Arm beruhigen. Sollte es nach einer Stunde immer noch schreien, eine Flasche Milch verabreichen, um den Energieverlust wieder auszugleichen.
Ich fragte explizit nach, ob ich damit etwa jetzt schon anfangen solle, was sie bejahte.

Ich habe bereits ein Schreikind und ein schlafunwilliges Kind mit viel, viel Mühe und viel, viel Liebe und Geduld ohne diese Methode in den schwierigen ersten Lebensmonaten begleitet.

Heute stellt sich meine Situation anders dar: Zwillinge, davon einer extrem schwierig, schreit ständig und ist auch auf dem Arm extrem schwer zu beruhigen. Also dachte ich mir, wenn das Kindelein ohnehin schreit, dann kann es eigentlich auch im Bettchen schreien und nach ein paar Tagen (?) wäre der Spuk beendet.

Heute ist unser erster Tag alleine zu Hause, meine Mutter ist mit Junayd wieder in Deutschland, Aliya bei ihrer Tante in Frankreich.
Ich nutzte die Gunst der Stunde und wendete diese Methode an. Etwas mehr als eine halbe Stunden hat es gedauert bis sie vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Aussicht auf Erfolg hat das Ganze allerdings nur dann, wenn ich diese Prozedur konsequent weiterführe.
Nun sitze ich hier und hadere mit mir. Prinzipiell lehne ich die Idee, ein Kind systematisch schreien zu lassen ab. Und obwohl meine Situation alles andere als einfach ist, werde ich versuchen die Zeit, bis sich eine Art Kindermädchen aufgetan hat, irgendwie zu überbrücken, denn dieses "ferbern", das ist nichts für mich.

Sonntag, 25. Juli 2010

Nacht 3

Besser, zumindest etwas besser. Um 23:10 eingeschlafen, von 1:30 bis 3:00 Uhr wach, von 6:30 bis 7:30 Uhr wach und um kurz nach acht kam dann Junayd von oben runter.

Samstag, 24. Juli 2010

Nacht 2

Die zweite Nacht hat die erste noch ein bißchen getoppt. Mein Vater kam um kurz vor Mitternacht runter zu mir und Suki, um zu versuchen das gellend schreiende Kind zu beruhigen. Ich dachte ich lasse ihn auch mal ein paar Runden drehen, geteiltes Leid und so...
Wie dem auch sei, irgendwann habe ich wieder übernommen und irgendwann ist sie dann vor Erschöpfung eingeschlafen. Natürlich habe ich nicht den Fehler gemacht, sie wieder hinzulegen. Fest umschlugen haben wir dann immerhin ganze drei Stunden am Stück geschlafen.

Wenn das nicht besser wird, muß ich vielleicht doch mal die niederländische Methode anwenden. Dazu aber später mehr...

Freitag, 23. Juli 2010

Nacht 1

Die erste Nacht ohne den Gatten an meiner Seite habe ich hinter mir. Ich wage mir kaum vorzustellen, wie diese verlaufen wäre, hätte ich tatsächlich beide Kinder gehabt. Meine Mutter hat darauf bestanden, den einfacheren Zwilling, also Yamin mit hochzunehmen, so daß ich nur Sukayna um 1:00, um 3:30 und um 7:00 füttern und anschließend etwa eine Stunde lang (!) in den Schlaf wiegen mußte, wofür ich im Zimmer auf und ab gehen muß.
Nach zwei Monaten als Zwillingsmutter kann ich sagen, daß die Herausforderungen meinen Erwartungen voll und ganz entsprechen. Es ist tatsächlich genauso wie ich es mir in meinen HorrorSzenarien ausgemalt habe.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Abschied nehmen

Heute brechen wir alle zusammen nach Deutschland auf. Aliya wird den ersten Teil der Ferien in Frankreich, den zweiten Teil in Deutschland verbringen. Junayd wird den ganzen Sommer über meinen Eltern und Schwestern auf die Nerven gehen Gesellschaft leisten. Wenn die beiden zum Schulbeginn wieder zurückkehren, dann direkt in unser neues Zuhause. Daher heißt es schon heute für die beiden Abschied nehmen.

Dienstag, 20. Juli 2010

sleepless in The Hague

Meine Nacht in Zahlen:
Geschlafen von 23:00 - 24:00 Uhr, dann Sukayna gefüttert, anschließend bis 3:00 Uhr mit schreiendem Baby im Schlafzimmer auf und ab gegangen.

Geschlafen von 3:00 - 5:00 Uhr, dann Sukayna gefüttert, anschließend mit schreiendem Baby im Schlafzimmer auf und ab gegangen. Baby schreit und schreit, ich bin völlig erschöpft und lege das schreiende Bündel in die Wiege, um ein paar Minuten zu verschnaufen, anschließend Übergabe an den Gatten, der eigentlich für Yamin zuständig ist. Baby wird gepuckt und schläft dann nach scheinbar endlos langem Geschrei vor Erschöpfung ein.

Geschlafen von 6:30 - 8:30 Uhr, Sukayna gefüttert und gewickelt, anschließend das schreiende Baby meiner Mutter übergeben, um mich um Yamin zu kümmern und selber einen halben Liter Kaffee hinunterzustürzen.
Und wer jetzt glaubt, daß dies eine Ausnahmenacht gewesen sei, dem sei gesagt, daß dem leider, leider nicht so ist.

Ich mach mich dann mal auf die Suche nach einer Nanny. Bisher stand mir nämlich meine Mutter zur Seite, im August unterstützt uns meine Schwägerin, ab September bin ich diesem Wahnsinn alleine ausgesetzt, wenn sich nicht schnell ein Kindermädchen finden lässt, das mich zumindest tagsüber entlastet.
die Sache mit dem "dritten Kind" war eine echt tolle Idee

Sonntag, 18. Juli 2010

Landeskunde Niederlande

Die Niederländer lassen sich ZUERST die Kücher liefern und montieren und verlegen DANACH ERST den Bodenbelag. Auf meine Frage, ob es nicht sinnvoller wäre die Küche auf dem komplett gefliesten oder mit Parkett belegten Boden zu stellen, erntete ich zutiefst verwunderte Gesichtsausdrücke. Aber dann würde man ja mehr Fliesen/Parkett verlegen, als man tatsächlich bräuchte! Also für mich als "Deutsche" ist es komplett bescheuert, bei einer Fläche von etwa 50 m2 und mehr drei, vier m2 einzusparen. Aber gut, die Holländer sagen ja selber, daß sie recht sparzaam seien.

Samstag, 17. Juli 2010

au weia

Nächste Woche bin ich mit den Zwillingen drei Nächte alleine. ich leg mir schon mal 'nen Strick bereit

Mittwoch, 14. Juli 2010

schon gewußt?

daß eine Holzjalousie in 1,80 m Breite 789 € kosten kann? Im neuen Haus kommen wir auf sage und schreibe 11 (in Worten: ELF!) Fenster (alle 1,80 m breit) und eine Terassentür. Eigentlich wollte ich gleich für alle Fenster Jalousien kaufen, da diese zu jeder Art Einrichtung passen würden. Möchte das jetzt mal jemand hochrechnen? Alternative Ideen oder Links mit preiswerteren Angeboten nehme ich dankend entgegen.

Mittwoch, 7. Juli 2010

sattgesehen

Man könnte meinen in ganz Den Haag gäbe es nur noch ein einziges Bekleidungsgeschäft für Sommerkleider. Vielleicht sollte ich Aliya's Kleidchen mal in "groß" nähen und hier anbieten, Abnehmer gäbe es genug und ich würde mir eine goldene Nase dabei verdienen meine Ausgaben für mein Hobby neutralisieren.

Montag, 5. Juli 2010

Sports Day

Letzten Freitag fand an Aliya's Schule das jährliche Sportfest statt. Zu Beginn wurde den Kindern erklärt, daß es nicht um's Gewinnen geht, sondern darum an diesem fantastischen Ereignis teilzunehmen. Glück für uns: die Sportlichkeit des Vaters hat unser Kind leider nicht geerbt.


Verschnaufpausen bei Extremtemperaturen


Selbstverständlich gab es am Schluß auch Urkunden, da die kleinen Oranjes ebenso hart gefightet haben wie etwas später die niederländische Fußballmannschaft (good bye Brazil).


Währenddessen auf einem anderen Schauplatz: früh übt sich der Nachwuchs ;-)

Donnerstag, 1. Juli 2010

für's Protokoll

Aliya fährt seit April ohne Stützräder Fahrrad.
Junayd startet erste Fahrversuche auf dem Like a bike.